Heimo Zobernig ist verantwortlich für die Gestaltung eines der ungewöhnlichsten Ausstellungskataloge der letzten Jahre. Der auf den erste Blick rücksichtslose Umgang mit den Reproduktionen der Bilder und die vermeintlich wahllos plazierten Bildlegenden in häufig grotesken Formen - Spielgelschrift und Überdurck -, die jedem klassischen Typographen Schweißausbrüche bereiten würden, erweist sich bei längerer Beschäftigung als ein überaus respektvoller, informativer Umgang mit der Arbeit von Oehlen. Es ist erstaunlich, daß trotz vermeintlicher gestalterischer Tabubrüche die Bildredaktion und die radikale Typographie den Leser fesseln - eine Publikation, die in die Geschichte der Ausstellungskataloge eingehen wird.
close